Charta

[327] Charta (Chartŭla), bei den Römern ein Blatt der Papyrusstaude, dann alles, worauf man schrieb oder zeichnete, Papier; im Mittelalter jede Urkunde, namentlich solche, die wichtige Rechte und Freiheiten verbrieften; bes. berühmt die Magna charta (s.d.). Charte constitutionelle (spr. scharrt kongstütißionéll) nannte Ludwig XVIII. das von ihm oktroyierte Verfassungsgesetz; daher Charte überhaupt s.v.w. Verfassungsgrundgesetz, Konstitution. (S. Chartismus). – In der Pharmazie ist C. präpariertes Papier; offizinell sind: C. nitrāta (C. antiasthmatĭca), Salpeterpapier, und C. sinapisāta, Senfpapier.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 327.
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