Gottsched

[704] Gottsched, Joh. Christoph, Dichter, Kritiker und Übersetzer, geb. 2. Febr. 1700 zu Juditten bei Königsberg, seit 1730 Prof. an der Leipziger Universität, gest. 12. Dez. 1766; in seinen Poesien (Trauerspiel »Der sterbende Cato«, »Gedichte«) nüchtern und phantasielos, aber um die deutsche Literatur und Sprache hochverdient als Kritiker und SammlerVersuch einer kritischen Dichtkunst«, 1730 u.ö.; »Die deutsche Schaubühne«, 6 Bde., 1741-45 u.a.). Durch den Streit mit den Schweizern Bodmer und Breitinger (seit 1740), die an Stelle der von G. verfochtenen franz. Korrektheit die engl. Dichter empfahlen, wurde G.s maßgebender Einfluß völlig gebrochen. – Vgl. Danzel (1848); Wolff (1895-97), Reichel (1900 fg.). – Seine Gattin (seit 1735) Luise Adelgunde Viktoria G., geborene Kulmus, geb. 11. April 1713 zu Danzig, gest. 26. Juni 1762 zu Leipzig, gleichfalls Schriftstellerin.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 704.
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