Herakles

[789] Herăkles (lat. Herkules), Sohn des Zeus und der Alkmene, berühmter Heros der griech. Sagenwelt, das [789] Ideal männlicher Kraft und Tugend, erwürgte schon in der Wiege die von seiner Feindin Hera ihm gesandten Schlangen, verrichtete später im Dienst des Eurystheus die gefeierten Zwölf Arbeiten oder Taten: 1) Erlegung des Nemeïschen Löwen, 2) Tötung der Lernäischen Schlange (Hydra), 3) Erjagung der Kerynitischen Hirschkuh, 4) Fang des Erymantischen Ebers, 5) Reinigung der Ställe des Augeias, 6) Tötung der Stymphaliden, 7) Fang des kretischen Stiers, 8) Erbeutung der menschenfressenden Rosse des Thrakerkönigs Diomedes, 9) Erbeutung des Gürtels der Hippolyte, sowie 10) der Rinder des Geryon und 11) der Äpfel der Hesperiden, 12) Wegführung des Kerberos, denen noch viele Nebentaten und Unternehmungen folgten. Auf Grund eines Orakelspruchs verkaufte sich H., um Heilung von einer schweren Krankheit zu erlangen, die er sich durch den im Wahnsinn begangenen Mord des Iphitos zugezogen, an Omphale, Königin der Lydier, auf drei Jahre als Sklave, heiratete endlich des Oineus Tochter Deïaneira, die ihm, um sich seiner Liebe zu versichern, auf den treulosen Rat des Nessos ein vergiftetes Gewand sandte; dadurch von Schmerzen gepeinigt, verbrannte er sich selbst auf dem Berge Öta, ward zum Himmel entrückt, mit Hera versöhnt und an Hebe vermählt. Dargestellt als Mann von großer Körperkraft, bes. der sog. Torso vom Belvedere und der Farnesische H. in Neapel.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 789-790.
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