Karl [6]

[937] Karl, Könige von Großbritannien und Irland. – K. I. (1625-49), geb. 19. Nov. 1600 zu Dunfermline in Schottland, zweiter Sohn und Nachfolger Jakobs I., geriet durch seine absolutistischen Maßregeln mit dem engl. Parlament in Konflikt, regierte 11 J. ohne dasselbe, bis er 1640 durch das Einrücken der Schotten in England, die er durch Verfolgung des Presbyterianismus erbitterte, zur Einberufung genötigt ward; 1642 kam es zu einem mehrjährigen Kriege zwischen ihm und dem Parlamentsheer. Nach seiner Niederlage bei Naseby 14. Juni 1645 flüchtete er zu den Schotten, ward 1647 an das Parlament ausgeliefert, von diesem 25. Jan. 1649 zum Tode verurteilt, 30. Jan. enthauptet. – Vgl. Skelton (1898). – Sein Sohn K. II. (1660-85), geb. 29. Mai 1630, mußte während des Bürgerkrieges 1646 fliehen, landete 1650 in Schottland, 1651 zu Scone gekrönt, 3. Sept. 1651 von Cromwell bei Worcester geschlagen, entkam nach Frankreich. Nachdem das Parlament Herstellung der Stuarts beschlossen, zog er 29. Mai 1660 in London ein, schloß sich eng an Ludwig XVI. von Frankreich an und nahm dessen absolutistische und katholisierende Tendenzen rückhaltlos auf, mußte, durch die unglücklichen Kriege mit den Niederlanden (1665-67 und 1672-74) in Geldnot geraten, die Testakte und Habeaskorpusakte bewilligen, regierte zuletzt ohne Parlament, gest. 6. Febr. 1685 als Bekenner des kath. Glaubens. – Vgl. Airy (1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 937.
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