Klosterschulen

[977] Klosterschulen, bei Klöstern errichtete und von gelehrten Brüdern geleitete Schulen, anfänglich auf die Unterweisung der in das Kloster Eintretenden beschränkt, allmählich, bes. durch Karl d. Gr., welcher die ersten Domschulen (s.d.) stiftete, Pflegestätten des wissenschaftlichen Unterrichts für das Volk (zu Tours, Cluny, Fulda, Sankt Gallen, Reichenau, Corvei etc.), lehrten das Trivium und das Quadrivium (s. Freie Künste). Ihr Verfall begann im 11. Jahrh.; an ihre Stelle traten teils Stadtschulen, teils wurden sie mit dem Kloster, bes. in der Reformationszeit, in Gymnasien umgewandelt (Schulpforta, Grimma, Meißen) und behielten oft den Namen K. bis heute bei (Roßleben, Ilfeld, Donndorf).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 977.
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