Dom und Klosterschulen

[427] Dom und Klosterschulen haben ihre Anfänge in den bischöflichen Lehranstalten zu Antiochia, Alexandria, Karthago, Mailand, Rom u.a., blühten mit den Klöstern, namentlich im Abendlande auf, wo die Schule zu Arles und Orleans, die in den Klöstern Lerins, Tours, Poitiers, sowie in denen Irlands und Englands schon in dem 6. Jahrh. bestanden. Karl d. Gr. förderte durch die constitutio de scholis per singula episcopia et monasteria instituendis, durch Berufung fremder Gelehrten und auf jede mögliche Weise den Volksunterricht und die wissenschaftliche Bildung. Durch Chrodegang blühten besonders die D. auf und nach dem traurigen 10. Jahrh. wurden Clügny, Bec, Angers, Utrecht, Hildesheim, Magdeburg, Reichenau, St. Gallen u. A. Herde der Bildung. In D.- und K. wurde unter Leitung des Scholasticus das Trivium und Quadrivium und die Theologie den Internen und Externen, d.h. den in oder außerhalb der Lehranstalt wohnenden Schülern gelehrt. D.- und K. blieben bis zur Reformationszeit die gelehrten Anstalten und aus ihnen gingen die meisten der heutigen Universitäten, Gymnasien und Lyceen hervor. Noch jetzt führen Schulen des prot. Deutschland den Namen von D.- und K., bischöfliche und Klosterschulen blühen in Frankreich, Oesterreich, Bayern, Belgien, der Schweiz etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 427.
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