Kompaß

[993] Kompaß (ital.), Bussole, Instrument zur Bestimmung der Himmelsrichtungen, bes. auf Schiffen, beruht darauf, daß sich eine nur in wagerechter Ebene drehbare Magnetnadel stets nach der Richtung des magnetischen Meridians einstellt. In der Mitte der cardanisch im Kompaßnachthaus aufgehängten zylindrischen Kompaßbüchse steht eine stählerne Pinne, auf diese ist eine Papier- oder Stoffscheibe mit einem in ihrer Mitte befindlichen Häkchen [993] gesetzt. Diese Scheibe ist in Striche und Grade geteilt (Windrose) und trägt an jeder Seite vom Drehpunkt mehrere gleichlaufend gelagerte Magnetlamellen oder Nadeln. Die beiden Hauptsysteme: Fluid-K., dessen Rose in einer Flüssigkeit schwimmt; Thomson-K., solcher mit ganz leichten Nadeln (Rosen). – K. heißt auch ein geodätisches Instrument zum Messen von Horizontalwinkeln zwischen einem beliebigen Punkte und einer Nullrichtung, dem magnetischen Meridian, mit Diopter oder Fernrohr zum Anvisieren des betreffenden Punktes verbunden und mit Kreisteilung zum Ablesen des Winkels.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 993-994.
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