Kreislauf

Blut.
Blut.

[1018] Kreislauf des Blutes, der durch die rhythmischen Zusammenziehungen (Systole) und Erschlaffungen (Diastole) des Herzens bewirkte Umlauf des Blutes, 1619 von William [1018] Harvey entdeckt. Das aus dem Körper zum Herzen strömende Blut geht durch die Hohlvenen zur rechten Vorkammer, von dort zur rechten Herzkammer, die es durch die Lungenschlagadern zur Lunge treibt, um es durch Sauerstoffaufnahme aufzufrischen. Von da kommt es durch die Lungenblutadern zur linken Vorkammer, strömt zur linken Herzkammer und wird durch diese in die Aorta und die Schlagadern getrieben; dies ist der große oder Körper-K., während der durch die Lungen als kleiner oder Lungen-K. bezeichnet wird. [Tafel: Blut, 1.] Die Zeit, in der der K. einmal vollendet wird, beträgt beim Menschen 23 Sekunden. Störungen des normalen K. sind meist Folge von Herzklappenfehlern. Kollateral- oder Seiten-K. ist der nach Unterbindung oder Verstopfung einer größern Schlagader sich entwickelnde K. Fötal-K. ist der K. im Embryo, bei dem der Lungen-K. fehlt und die Auffrischung des Blutes durch Sauerstoffaufnahme aus dem Blute der Mutter im Fruchtkuchen erfolgt. – Vgl. Fick (1872), Tigerstedt (1893).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1018-1019.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: