Mehlfabrikation

[158] Mehlfabrikation, Müllerei, die Herstellung von Mehl aus Getreide unter Abscheidung der Schalen (Kleie), zerfällt in Zerkleinern, Beuteln (Sichten) und Putzen des Mahlgutes, d.h. der in der Vermahlung begriffenen Getreidemasse. Schrot ist das grobzerkleinerte, abgebeutelte, zur weitern Zerkleinerung bestimmte Getreide, Grieß die von den Schalen befreiten Getreideteilchen von 0,2 bis 1,5 mm Durchmesser, Dunst die zwischen feinem Grieß und Mehl stehenden, schalenfreien Teilchen, deren weitere Vermahlung das Endprodukt des Mahlgutes, das Mehl, liefert. Das Zerkleinern des Getreides besorgen die Mahlmaschinen; von diesen dient der Walzenstuhl (s.d.) zum Schroten, Auflösen und Mahlen, der Mahlgang (s.d.) und der Dismembrator (Desintegrator, s.d.) nur noch zum Mahlen der Dunste und Schalen. Das Beuteln oder Sichten bezweckt die Trennung des Mahlgutes in Schrot, Schalen, Grieß, Dunst und Mehl und geschieht durch Mühlenbeutelmaschinen (s.d.). Durch das Putzen werden Grieße und Dunste mittels eines Luftstroms unter Abscheidung von Schalenteilchen nach ihrer Güte getrennt (Grießputzmaschinen). Roggen wird fast allgemein nach dem Verfahren der Flachmüllerei vermahlen, welche die Gewinnung der gesamten Mehlausbeute in wenig Durchgängen mittels dicht zusammengestellter Mühlsteine bezweckt; für Weizen dagegen wird die Grieß- oder Hochmüllerei angewendet, nach welcher die Körner mittels hochgestellter Steine öfters geschroten werden, um Grieße zu gewinnen, die, von den Schalen befreit, für sich vermahlen werden. – Über Mehlhandel s. Beilage: Getreide.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 158.
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