Nietzsche

[274] Nietzsche, Friedrich, Philosoph, geb. 15. Okt. 1844 zu Röcken bei Lützen, 1869 Prof. in Basel, 1879 pensioniert, 1889 geisteskrank, lebte dann in Naumburg, seit 1897 in Weimar, gest. das. 25. Aug. 1900. Anfänglich Anhänger Schopenhauers und WagnersGeburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik«, 1872), ging er nach einer Periode der Skepsis (»Menschliches, Allzumenschliches«, 1878-79) über zu einer entschiedenen Verurteilung der bestehenden »dekadenten« Moral des Christentums und der Demokratie, der er die höhere Zukunftsmoral des Übermenschentums gegenüberstellt in den Schriften »Also sprach Zarathustra« (1883-85), »Jenseits von Gut und Böse« (1886), »Zur Genealogie der Moral« (1887); sein Hauptwerk »Die Umwertung aller Werte« blieb unvollendet. Gesamtausg. seiner Werke (1895 fg.); Biogr. von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche (2 Bde., 1895-1904). - Vgl. Lichtenberger (deutsch 1899), Riehl (3. Aufl. 1901), Ziegler (1900), Vaihinger (3. Aufl. 1905), Richter (1903), Hollitscher (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 274.
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