Naumburg

[248] Naumburg. 1) N. am Bober, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, (1905) 804 E., Solquellen. – 2) N. in Hessen, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Cassel, r. am Elbeflüßchen, 1375 E., Amtsgericht. – 3) N. am Queis, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, 1954 E., Amtsgericht; Fabrikation von Töpfergeschirr. – 4) N. an der Saale, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Merseburg, mit dem einverleibten Grochlitz (1900) 23.483 (1905: 25.137) E., Garnison, Oberlandes-, Land-, Amtsgericht, Dom, Schloß, Dom-, Realgymnasium, Kadettenanstalt; Fabriken (Wollwaren, Kämme, Seife, Schaumwein etc.), Weinbau und -handel; das jährl. Kinderfest (Hussiten- oder Kirschfest) soll seine Entstehung einem Angriff der Hussiten (28. Juli 1432) verdanken, die jedoch nie bis N. kamen. Naumburger Erbvertrag 28. April 1457 zwischen Brandenburg, Schlesien und Sachsen. Naumburger Vertrag 24. Febr. 1554 zwischen Kurfürst August und Herzog Joh. Friedr. von Sachsen. 1028 wurde der Bischofssitz von Zeitz hierher verlegt (Bistum N.-Zeitz); es ward 1564 in ein prot. Domkapitel verwandelt, fiel 1815 an Preußen. – Vgl. Borkowsky (1897), Wispel (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 248.
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