Novelle [2]

[289] Novelle (ital.) ursprünglich eine leicht und anmutig erzählte, mit dem Reiz der Neuheit ausgestattete Begebenheit (Meister darin Boccaccio); jetzt eine kleinere prosaische Erzählung, die sich, im Gegensatz zum Roman, der ein umfassendes Zeit- und Lebensbild vorführt, auf eine einzelne, für das Schicksal des Helden bedeutungsvolle Begebenheit beschränkt. Hervorragende neuere deutsche Novellisten: Goethe, Tieck, H. von Kleist, Storm, Heyse, Gottfr. Keller u.a. Sammlungen von N. sind: »Deutscher Novellenschatz« (24 Bde., 1871-76), »Neuer Deutscher Novellenschatz« (24 Bde., 1884-87), »Novellenschatz des Auslandes« (14 Bde., 1872-74), hg. von Heyse, Laistner, und Kurz, »Novellen-Bibliothek der Illustrierten Zeitung« (26 Bde., 1886-1900), »Novellenbuch« (Bd., 1-4, 1904 fg.), hg. von der Deutschen Dichtergedächtnisstiftung. Novellistisch, in Form einer N. Novellette, kleine N.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 289.
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