Orgel

[317] Orgel (vom grch. orgănon, Werkzeug), das größte und volltönendste Tonwerkzeug, zugleich Tasten- und Blasinstrument, hauptsächlich beim christl. Gottesdienst verwendet, besteht aus dem Windwerk (Bälge, Kanäle, Windkasten, Pfeifenstöcke und Kanzellen), dem Regierwerk (Klaviatur, Manual und Pedal) und dem Pfeifwerk (Labial- und Zungenpfeifen). Die verschiedenen Stimmen der O. heißen Register, deren jedes aus einer bestimmten Anzahl Pfeifen von ununterbrochener Tonfolge besteht. Die Pfeifen sind offen oder gedackt (s.d); nach ihrer Tonhöhe werden sie als 32 –, 16 –, 8 –, 4- und 2füßig bezeichnet, wobei die 8füßigen den Tönen des Klaviers (bei gewöhnlicher Notation) entsprechen. Durch sog. Koppeln kann man die verschiedenen Manuale (2-4) oder Pedal und Manual verbinden. An sonstigen komplizierten Mechanismen ist die moderne O. sehr reich. Berühmte Orgelbauer: Silbermann, Cavaillé-Coll, Walcker, Reubke, Ladegast; Orgelspieler und -komponisten: Frescobaldi, J. S. Bach, Rinck, Haupt, Best, Saint-Saëns, Guilmant u.a. – Vgl. Ernst Fr. Richter (4. Aufl. 1896), Töpfer (2. Aufl. 1888), Scholze (1898), Riemann (1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 317.
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