Thermochemie

[830] Thermochemīe, Lehre von den bei chem. Prozessen herrschenden Wärmeverhältnissen; die chem. Reaktionen verlaufen teils unter Wärmeentwicklung (mit positiver Wärmetönung), heißen dann exothermisch und gehen von selbst bis zu Ende, oder sie verlaufen unter Wärmeabsorption (mit negativer Wärmetönung), endothermisch, und bedürfen zu ihrer Vollendung einer Zufuhr von Wärme oder Energie. Die Messung der beim Zustandekommen chem. Körper auftretenden Wärmetönungen (Verbindungswärme, Neutralisationswärme bei Salzen) und der bei der Verbrennung, bes. organischer Körper, entwickelten Wärme (Verbrennungswärme) ist von theoretischem und praktischem Interesse (Wärmewert der Nährstoffe, Brennstoffe). – Vgl. Berthelot, »Praktische Anleitung zur Ausführung von thermochem. Messungen« (deutsch von Siebert, 1893); ders., »Thermochimie« (Bd. 1 u. 2, 1897), Ostwald (1893).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 830.
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