Wolfram

[996] [996] Wolfram, Scheelium, Katzenzinn oder Tungsteinmetall (chem. Zeichen W), metallisches Element, findet sich meist in wolframsauren Salzen, im Wolframit, Scheelit (Tungstein), Wolframbleierz (Scheelbleierz), ferner als Wolframocker. W. bildet, aus Wolframsäure durch Wasserstoff oder Kohle reduziert, ein eisengraues, sehr hartes Metall; spez. Gewicht 18,2, Atomgewicht 184; an der Luft unveränderlich, gibt, mit Stahl legiert, sehr spröden Wolframstahl, der für Magnete in der Telegraphie, Uhrbestandteile, Schneidwerkzeuge und Glasschneidemesser benutzt wird. Wolframtrioxyd, das Anhydrid der Wolframsäure (Scheelsäure, Tungsteinsäure), wird aus den Salzen durch Salzsäure als gelbes Pulver abgeschieden, das sich leicht in Alkalien und Ammoniak zu Wolframaten löst und in der Malerei als Mineralgelb benutzt wird. Wolframsaures Natrium dient zum Imprägnieren feuergefährlicher Gewebe, wolframsaures Baryum als Ersatz für Bleiweiß. Durch Reduktion geht Wolframsäure in wolframsaures Wolframoxyd über, benutzt als Mineralblau, Wolframblau oder Mineralindig; Natrium- und Kaliumwolframat geben, mit Wasserstoff oder Leuchtgas reduziert, metallglänzende, kristallinische Massen, die gepulvert als Bronzefarben (Safran-, Magentabronze) verwendet werden.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 996-997.
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