Zeus

Religionen. I. Naturreligionen und Polytheismus. Naturvölker: 1. Fetisch (Südafrika). 2. Idol (Renntier). 3. Schamane (Nordasien). 4. Maskentanz (Südseeinseln). 5, 6. Altmexikanische Götzenbilder. 7, 8. Indianische Totems. - Ägypter: 9. Ammon. 10. Osiris. 11. Totengericht vor Osiris. 12. Anbetung des Apis. 13. Isis mit Horus. 14. Anubis. - Babylonier-Assyrer: 15. Nebo. 16. Adrammelech. 17. Opferszene. - Iranier, Perser: 18. Mithra. - Griechen: 19. Szene im Zeustempel zu Olympia. - Römer: 20. Opfer vor Mars. 21. Auguren. - Germanische Völker: 22. Odin (Wodan). 23. Wintersonnenwendfeier. 24. Thor (Donar).
Religionen. I. Naturreligionen und Polytheismus. Naturvölker: 1. Fetisch (Südafrika). 2. Idol (Renntier). 3. Schamane (Nordasien). 4. Maskentanz ...

[1023] Zeus, der griech. Name (bei den Römern Jupiter, s.d.) des von allen Völkern indogerman. Stamms verehrten Gottes des Himmels, des himmlischen Feuers (Blitzes) und Lichts, ursprünglich in heiligen Hainen (in Dodona) oder auf Bergesgipseln (thessalischer Olymp, troischer Ida) wohnend gedacht und verehrt. Der Mythus machte ihn später zum Sohne des Kronos (daher Kronide). In Kreta sollte er in einer Grotte des Ida geboren und aufgezogen sein. Kaum erwachsen, stürzte er den Vater vom Throne, schleuderte ihn mit den Titanen in den Tartaros und begründete damit die Herrschaft der olympischen Götter. Seine Gattin ist Hera (s.d.). Andere Frauen gebaren ihm Heroen, wie Herakles und Perseus; Z. galt schließlich als Ahnherr fast aller griech. Königsgeschlechter. Den Versuch der Giganten (s.d.), die neue Weltordnung der olympischen Götter zu beseitigen, wies Z. siegreich zurück. Allmählich entwickelt sich seine Gestalt zu dem ernsten, allmächtigen und allsehenden Weltherrscher, dem Urquell alles Rechts und aller Ordnung. Zahlreich sind die Beinamen, die die verschiedenen Anwendungen dieser Vorstellung bekunden; als Z. Herkeios schützt er das Haus, als Polieus die Stadt, als Horkios den Eid, als Xenios und Hikesios Gäste und Schutzflehende; als Soter und Eleutherios ist er der Erretter und Befreier von allem Übel. Berühmt war im Altertum der sitzende Z. des Phidias im Tempel zu Olympia [Tafel: Religionen I, 19], der in der Rechten die Siegesgöttin trug; auf ihn führte man früher fälschlich den bekannten Marmorkopf des Z., den sog. Z. von Otricoli im vatikanischen Museum zu Rom zurück, sein Vorbild gehört aber frühestens dem Ende des 4. Jahrh. v. Chr. an.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1023.
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