Anspruchslos

[234] Anspruchslos, bescheiden zu sein, ist bei großen Vorzügen ein großes Verdienst, jedes Mal aber eine Pflicht, die man nicht leicht ungestraft verletzt. An spruchslosigkeit, Bescheidenheit ist der Blüthenstaub der Anmuth (s. d.); Anmaßung, Arroganz entstellt selbst das Herrlichste am Menschen, wenn auch selbst ein gewisses Selbstgefühl, ein edler Stolz immerhin seine rechtliche oder ausgezeichnete[234] Kraftverwendung schmücken mag. Anspruchslosigkeit bei Jungfrauen, ist das werthvollste Diadem im Schmucke echter Weiblichkeit.

B–l.

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Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 234-235.
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