Christiania

[387] Christiania, die Hauptstadt Norwegens, am Fuße des Eggeberges, im Halbmonde um die äußere Bucht des Christianiafiorden erbaut, vom Flüßchen Agger durchströmt, hat 18,000 Einwohner und so reizende Umgebungen, daß sie mit den südlichen Städten Europa's rivalisiren könnte, wenn nicht der Typus einer nördlichen Region hier der Natur aufgeprägt wäre. Längs dem Meerbusen erheben sich auf Inseln Vorgebirge und Uferhöhen, geschmückt mit den anmuthigsten Landhäusern, zwischen englischen Parkanlagen und Blumengärten. Die Höhe des Eggeberges, der botanische Garten auf dem Föien, die Sommerresidenz des Reichstatthalters und die prachtvollen Landhäuser Alewold, Bogstadt, Frogner, Wäckkeröe und Skogen, sind angenehme Ausflüge in die Umgegend. Das gesellige Leben in Christiania ist einfach, heiter und ungezwungen; man übt Gastfreundschaft ohne glänzende Gastmähler, man liebt[387] die Musik und findet dort ein musikalisches Lyceum, eine dramatische Gesellschaft und 4 Klubbs. Die Stadt hat eine Universität und viele andere wissenschaftliche und Wohlthätigkeitsanstalten; der Handel ist bedeutend.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 387-388.
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