Cocosnuss

[443] Cocosnuss, Frucht des Cocosbaumes. Eiförmig, am Ende stumpf zugespitzt, dreiseitig und von der Größe eines Menschenkopfes. Die äußere Schale ist bräunlichroth, oft auch grünlich oder bleichgrau, hansartig und hat viele Fasern, aus welchen Seile und Stricke verfertigt werden. Die zweite Schale ist braun, hart wie Stein und sehr glatt. Man bedient sich ihrer zu Drechslerarbeiten. Die dritte ist weich und weiß, bestehet aus einer zwei[443] bis drei Finger dicken, schwammigen, trockenbastigen Hülse, in welcher der eigentliche Nußkern, von der Größe eines mäßigen Apfels' und der Festigkeit einer Mandel liegt. Ausgewachsen und frisch ent, hält die Cocosnuß einen sehr wohlschmeckenden Saft, Cocosmilch genannt, ein liebliches, kühlendes Getränk, dem man auch die Kraft zuschreibt, Wassersucht heilen zu können. Man rechnet 3 bis 4 Pfund auf jede Nuß. Durch langes Liegen trocknet dieselbe ein und wird gelb. Innen an den Ecken der harten Nußschalen befindet sich ein weißes, wie frische Mandeln schmeckendes Mark, welches sich allmälig verdichtet, und endlich den Grad von Festigkeit erlangt, den wir an den nach Europa gekommenen Nüssen antreffen. Aus dem Kerne wird das Co co söl gewonnen; frisch, an Speisen zu gebrauchen, späterhin als Brennöl und zu Haut- und Haarsalben benutzt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 443-444.
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