Fenchel

[99] Fenchel, Fencheldill, ein in Europa einheimisches Doldengewächs, wegen seiner gewürzhaften Bestandtheile in Gärten gebaut, und wie der gemeine Dill (s. d.) zu manchen Dingen in der Hausökonomie verwendet. Man säet den Fenchelsamen im April und versetzt nachher die jungen Pflanzen in einen guten, nahrhaften Boden. Der im August oder September reisende Samen wird als Gewürz und in den Apotheken zu mancherlei Zwecken benutzt; doch auch Blätter und Wurzeln sind zu gebrauchen. Erstere geben im Frühsommer einen wohlschmeckenden Salat, letztere reinigen das Blut und werden bei Ausschlägen angewendet. Die Pflanze wird 3–5 Fuß hoch, die Blüthen sind grünlich gelb, der Same ist gespitzt und ungerändert. Noch zwei andere Arten verdienen Erwähnung, der süße und der sogenannte italienische Fenchel.[99] Beide in Italien zu Hause und dort sehr beliebt, bei uns leicht ausartend. Der Same ist viel größer und süßer als bei dem gemeinen Fenchel. Die dicken Stengel werden roh mit Salz, Pfeffer und Essig gegessen; auch die zarten Blätter wie beim gewöhnlichen Fenchel als Salat genossen.

L. M.

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Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 99-100.
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