Kaninchen

[60] Kaninchen, das bekannte Hausthier aus der Gattung Hase, mit dünnharigen Ohren, graugelblich, weiß und gefleckt, dem Hafen sehr ähnlich, furchtsam wie dieser, aber nicht so schnell im Laufe und meist in Erdhöhlen lebend. Die Kaninchen vermehren sich ungeheuer, ein Paar kann in 4 Jahren 12,700 Nachkommen haben. Ihr Fleisch ist weiß und süßlich, und wird nur mit pikanten Saucen zubereitet, gern genossen. Ihr Fell benutzt man als Pelzwerk, ihre Haare zu Hüten. Die wilden Kaninchen, welche die Erde nach allen Seiten durchwühlen, werden an manchen Orten, z. B. in den niederländischen Dünen, zur Landplage. In warmen Gegenden gebären sie 7–8 Mal, 4–6 Junge, die 9 Tage blind sind und sich im 8. Monat schon fortpflanzen. Die zahmen werden bei uns bloß in Stallungen gehalten, oder in Gärten auf eigenen Kaninchenbergen, weil sie die Gebäude unterwühlen und beschädigen. Sie gewöhnen sich leicht an die Nähe des Menschen. Ihr gefährlichster Feind ist das Frettchen. Es gibt verschiedene Abarten, worunter das angorische oder der Seidenhase das merkwürdigste ist.

K.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 60.
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