Küche

[233] Küche. Die gewöhnlichen Ansprüche, welche Hausfrauen an diesen so wichtigen Schauplatz ihrer wirthlichen Bestrebungen machen, ist, daß dieselbe geräumig, hell, gut eingerichtet, ohne Rauch und bequem gelegen sei. In großen Häusern, namentlich Englands, befinden sich die Küchen mit Zubehör in den untern Räumen des Gebäudes, den sogenannten Souterrains. Im Morgenlande sind sie öfters in einem eigenen Hause für sich angebracht, oder doch auch im untersten Theile desselben. Die alten Griechen und Römer verlegten die Küchen gewöhnlich in den hintersten Theil der Wohnung und unterschieden sich dadurch gar sehr von den heutigen Italienern, die, wie die meisten Südländer, nicht selten ihre Küche bewohnen. Bei den Galliern, Germanen und mehrern dieser frühern Nationen geschah dasselbe, und noch im Mittelalter zeigen sich Spuren dieser Sitte. Daß man endlich unter dem Ausdruck Küche auch nur die Weise, auf welche gekocht wird, bezeichnet, ist bekannt.

F.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 233.
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