Masern

[134] Masern, eine durch ein eigenthümliches Gift entstehende, schon von den arabischen Aerzten beobachtete fieberhafte Ausschlagskrankheit, welche die meisten Menschen, gewöhnlich aber nur einmal, befällt. Nach mehrtägigem Uebelbefinden, welches dem Katarrhal-Fieber[134] ähnelt, und wobei die Augen, die Schleimhäute und die Brustorgane entzündlich gereizt erscheinen, zeigen sich rothe Stippchen im Gesichte, am Halse, der Brust und dann dem ganzen Körper, die mehrere Tage vorhanden sind und dann, meist am siebenten Tage der Krankheit, bleich werden, worauf die Haut sich sein äbichuppl. Die gutartigen, einfachen katarrhalischen Masern sind gefahrlos, bedürfen fast nur des mäßigen Warmhaltens, Schonung der Augen und lauer, das Blut nicht erhitzender Getränke; die bösartigen, fauligen, nervösen Masern sind inzwischen gefährlich. Die Nachkrankheiten werden oft mehr als das Uebel selbst gefürchtet. Die Einwirkung des Lichtes läßt Augenübel, Erkältung, gefährliche Brustaffectionen entstehen. (S. Rötheln und Scharlachfieber.)

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 134-135.
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