Pomade

[252] Pomade. Jene Zeit, wo der Haarputz ein Studium war und dessen Vertreter als Künstler ersten Ranges galten, wo man in der That auf Mittel sinnen mußte, den so künstlich zusammengesetzten Haarbauten Halt und Festigkeit zu geben, war auch nebst dem Puder das blühende Zeitalter der Pomaden. Die Römerinnen kannten diesen Luxusartikel nicht und bedienten sich nur der Salböle und Nardenessenzen zum Einreiben und Einspritzen der Haare, und eine einzige kunstvoll eingesteckte Schmucknadel hielt Locken und Haarflechten zusammen. Auch auf unseren Toiletten sind die Pomadenbüchsen seltener geworden, und nur die einfache Rindsmarkspomade zur Beförderung des Haarwuchses hat mit Recht ihre Herrschaft behauptet. Ueber die Entstehung des Wortes gibt ein Schriftsteller folgende Erklärung: »Es gibt eine Salbe aus Apfelmuß, Schweinefett und Rosenwasser, welche man zur Verschönerung des Gesichts und zur Entfernung der rauhen Haut gebraucht, und in den Kaufmannsläden pomatum (Pomade) nennt, von den Aepfeln, woraus sie bereitet wird.«[252]

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 252-253.
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