Tondichter und Tonsetzer

[166] Tondichter und Tonsetzer. Das Erstere bezeichnet etwas Höheres, als das Letztere; denn zur Componirung eines Tonstücks, nur als solches betrachtet, bedarf es allein der Kenntniß aller Regeln der Composition, welche die Theorie der Tonsetzkunst (s. d.) lehrt, gleichsam nur musik. Gelehrsamkeit; zum Hervorbringen eines originellen, echt musikal., dichterischen Tonstücks aber ist dichterischer Geist erforderlich. Im melodischen Reiche der Musik zeichneten sich besonders Italiener, Franzosen und Deutsche aus: – in Italien: Palestrina (s. d.), Felice Anerio, Nanini da Vallerano, Greg. Allegri (die sogenannte große Periode), Sacchini (s. d.), Icmelli (s. d.), Pergolese, Duri, Feo, Piccini (s. d.), Cimarosa (s. d.), Paesiello, Zingarelli etc. (die sogenannte schöne Periode, seit 1700), mehr aus dem ital. Genius heraustretend, später Salieri (s. d.), Righini und Cherubini (s. d.), und in neuester Zeit Rossini (s. d.) und Bellini (s. d). In Frankreich: Lully (1633), Rameau, Gluck (s. d.), eigentlich ein Deutscher, Gretry (s. d.), Boielbleu (s. d.), Auber (s. d.) etc. In Deutschland: Hasse, Händel, Sebastian und Phil. Ferd. Bach, Benda, Neumann, Graun, Haydn, Mozart, Beethoven, Mehul, Weigl, Spontini, Weber, Spohr, Marschner, Meyerbeer, Reißiger, Lindpaintner, Mendelssohn-Bartholdy etc. Vergl. Italien-, Deutschland-, Frankreich-, Musik.

–r.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 166.
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