Wachholderstrauch

[364] Wachholderstrauch, zu den Zapfenbäumen gehörend, bleibt an trockenen Bergen ein niedriger Strauch, erreicht aber in Gärten und gutem Boden eine Höhe von 20–30 F. Die Wurzel breitet sich weit aus, geht aber nicht tief. Die röthlichbraune[364] Rinde ist rissig. das Holz zähe, fein, weißröthlich mit bräunlichen Adern. Blätter und Nadeln bleiben im Winter. Im April und Mai erscheinen die Blüthen getrennt auf besonderen Stämmen. Die männlichen zeigen sich in kleinen gelblichen Kätzchen und bringen keine Früchte. Man sieht an einem fruchttragenden Stamm grüne und schwarzblaue, reife und unreife Beeren zugleich, da sie zwei Jahre zur Reise brauchen. Sie haben einen harzigen, süßlichbittern Geschmack und balsamischen Geruch, dienen zur Lockspeise für Vögel, zum Räuchern in der Haushaltung, als Gewürz an verschiedenen Speisen und Getränken, und in der Apotheke als Arznei. Das Holz wird zu allerhand Kunstarbeiten benutzt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 364-365.
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