Förster, Friedrich Wilhelm

[185] Förster, Friedrich Wilhelm, geb. 1869 in Zürich (Sohn des Astronomen Wilh. Förster, des Hauptes der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur).

Bezüglich des Willensproblems ist F. psychologischer Determinist. Die sittliche Freiheit ist die »relative Unabhängigkeit des Menschen von der Sinnenwelt, seine Abhängigkeit von seiner Gedankenwelt, insbesondere von den Vorstellungen, welche der Ausdruck der Anpassung an das soziale Leben sind«. Die Idee der Verantwortlichkeit wird für den Einzelnen zur Quelle seiner sittlichen Freiheit. F. ist, besonders auf dem Gebiete der Moral-Pädagogik tätig, die er aber nicht mehr von der Religion ganz frei halten will, da sie fester Grundlagen bedarf, die nur die Religion geben kann (Katholisierende Tendenzen, obwohl F. Protestant ist).

SCHRIFTEN: Willensfreiheit u. sittliche Verantwortlichkeit, 1898. – Jugendlehre, 1907. – Sexualethik u. Sexualpäd., 1907. – Lebensführung, 1909, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 185.
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