Johannes Philoponos aus Alexandrien

[303] Johannes Philoponos (Grammaticus) aus Alexandrien, um 550, Schüler des Neuplatonikers Ammonius Hermiae, zur Partei der Monophysiten gehörend. = P. verbindet Platonische mit Aristotelischen Anschauungen. Die Ideen faßt er als schöpferische Gedanken Gottes auf, welche als Urbilder vor ihren Abbildern existieren. Anderseits lehrt er die Substantialität der Individuen; durch die Anwendung dieser Lehre auf die Dreieinigkeit zog er sich den Vorwurf des Tritheismus zu. Die Wiederbringung der Dinge ist eine Neuschöpfung.

SCHRIFTEN: Kommentare zu Aristoteles (vgl. die Kommentaren-Ausgabe der Berliner Akademie, 1887 ff.). – Adversus Procli Diadochi pro aeternitate mundi argumenta, 1535, 1557, 1899. – De opificio mundi, ed. Reichardt, 1897.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 303.
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