Elben, Elfen

[148] Elben, Elfen, ahd. und mhd. der alp, neben mhd. die elbe, angelsächs. elfen, englisch, schwedisch und dänisch elf; nhd. dauert Alp mit der Bedeutung eines Nachtgeistes fort, daneben haben Schriftsteller des 18. Jahrh. die unserer Mundart ungerechte Form Elf, Elfen eingeführt. Nach der Edda unterscheidet die nordische Mythologie zwei Gattungen von Elben, Lichtelben und Schwarz- oder Dunkelelben. Es sind Mittelwesen zwischen Göttern und Menschen, eine gesonderte Gesellschaft für sich, sie haben Kraft, dem Menschen zu schaden, und scheuen sich doch vor ihm, da sie ihm leiblich nicht gewachsen sind. Unter den Begriff Elben oder Wichte hat Grimm in der Mythologie alle Wesen dieser Art zusammengefasst, Kap. 17., Zwerge, Wassergeister, Hausgeister u. dgl. Die deutsche Auffassung sieht in den Elben eine besondere Art der mehr einer heidnisch-dichterischen Naturbetrachtung als der eigentlichen Religion angehörenden Wesen, die ebendeshalb sich im Volksglauben länger als die eigentlichen Götter erhalten haben; es gehören dazu die Zwerge, Kobolde, Klabatermännchen, Berg- und Waldgeister, Nixen und nicht minder die Elben. Die letzteren sind freie, im Walde und auf Wiesen sich bewegende Naturgeister, bald milder, bald schädlicher Art, Menschen herbeiziehend und sie zerreissend. In den bairischen Alpen leben die gutmütigen, weiblich gedachten Elfen in Bergschluchten, sind sehr scheu,[148] daher schwer zu sehen, nähren sich von der Milch der Kühe und Ziegen und geben den Menschen dafür reichlichen Segen. Wuttke, Volksaberglaube, § 50.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 148-149.
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