Johannes Bapt. de la Salle, V. (273)

[336] [336] 273V. Johannes Bapt. de la Salle, (7. April), Gründer der »Brüder der christlichen Schulen« (frères des écoles chrétiennes), wurde als der Sohn eines Justizbeamten zu Rheims im J. 1651 geboren. Ausgezeichnet fromm von Kindheit auf, trat er in den geistlichen Stand. Nachdem er seine theologischen Studien im Seminar von St. Sulpice in Paris mit bestem Erfolge beendet, im Jahre 1678 die heil. Weihen, dann den Doctorhut und eine Domherrnstelle in Rheims erhalten, entsagte er bald dieser Stelle, um ausschließlich der Jugenderziehung zu leben. Er stiftete im J. 1679 (n. A. 1680) zu Rheims die unentgeltlichen Schulen, bildete Lehrer, denen er in seinem Hause Wohnung gab, und ertheilte ihnen vollständige Anleitungen. So entstand die Stiftung der »Schulbrüder,« die schnell über Frankreich sich verbreiteten. Dem allseitigen Verlangen zu genügen, gründete er zu Rheims, dann zu Paris und Rouen Noviziate. Im J. 1684 vertheilte er seine Habe unter die Armen; er wollte ganz nur dem Werke sich hingeben, dessen erster Gründer und Vorstand er war. Im J. 1717 legte er seine Würde nieder und ließ blos noch die Vorbereitung zum Tode seine Angelegenheit seyn. Endlich starb er zu Rouen im J. 1719 in einem Alter von 68 Jahren. Papst Benedict XIII. bestätigte seine Stiftung; bis zum heutigen Tage athmet noch der Geist des frommen Stifters in seinem Werke fort, und man hat zu Rom seine Seligsprechung im Betriebe. Gegenwärtig destehen in mehreren Ländern wohl 3000 Schulbrüder. Nach dem Allg. Mart. wäre sein Todestag am 7. April. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 336-337.
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