Julianus Podagricus, S. (32)

[524] 32S. Julianus Podagricus et Soc. MM. (27. Febr.) Während in Alexandria zur Zeit der schrecklichen Verfolgung unter dem Kaiser Decius viele Christen – selbst solche, die schon Martern erduldet – von ihrem Glauben abfielen, gab es auch wieder Viele, welche denselben standhaft bekannten. Unter diese gehört besonders der hl. Julianus, dieser ehrwürdige Greis, welcher so sehr an [524] Fußgicht (Podagra) litt, daß er weder stehen noch gehen konnte, woher er den Beinamen Podagricus erhielt. Da er nun als Einer der Ersten vor den Richter gefordert wurde und selbst nicht dahin gehen konnte, ließ er sich auf einem Stuhle von zwei Dienern hin tragen. Freimüthig bekannte er dort, daß er ein Christ und ein Anbeter des wahren Gottes sei, bereit, lieber sterben als den falschen Göttern Weihrauch streuen zu wollen. Vereint mit ihm legte auch der Eine seiner Diener, Eunus Cronion mit Namen, das standhafte Bekenntniß seines Glaubens ab; aber der Andere unterlag bei dem Anblicke der Marterwerkzeuge dem Schrecken und opferte mit zitternden Händen. Der Richter verurtheilte die beiden Bekenner zum Feuertode, und ließ sie zuvor durch alle Straßen von Alexandria, auf Kamele gebunden, führen, wo sie von dem rasenden Pöbel die größten Mißhandlungen erdulden mußten. Da fühlte Besas, ein heidnischer Soldat, Mitleid mit den Unglücklichen und wollte sie gegen die grausamen Mißhandlungen schützen, wurde aber dafür auch zum Tode verurtheilt. Er wurde enthauptet, der hl. Julianus aber und sein Diener starben auf dem Scheiterhaufen. Diese Erzählung ist vorzüglich genommen aus dem Briefe des gleichzeitigen hl. Bischofs Dionysius von Alexandria an den Bischof Fabius (Fabianus) von Antiochia, wie er in der Kirchengeschichte des Eusebius (l. 6. c. 34) sich findet. Das Mart. Rom. nennt mit andern Martyrologien den treuen Diener des hl. Julianus nur »Eunus«, während von Andern »Cronion« als der eigentliche, und Gunus als Beiname bezeichnet wird. In andern Martyrologien sind diese hhl. Martyrer, mit mehreren Andern vereinigt, am 20. Febr. (s. S. Julianus29) und bei den Griechen am 30. Oct. aufgeführt. Im Mart. Rom. stehen sie aber am 27. Febr., an welchem Tage auch Bollandus sie hat. (III. 673.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 524-525.
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