Lazarus, S. (4)

[724] 4S. Lazarus, Diac. M. (12. Apr.) Dieser hl. Lazarus war Diakon zu Triest (Tergestum) in Istrien und wurde daselbst unter [724] dem Kaiser Antoninus Pius wegen seines Glaubens gemartert. Er stammte von christl. Eltern, und war schon von Jugend auf wegen seines erbaulichen Kirchendienstes und der Zeichen seiner künftigen Heiligkeit von der ganzen Stadt geehrt und liebgewonnen. Als er das gesetzliche Alter erreicht hatte, wurde er zum Diakon geweiht, wornach er sogleich sein ganzes Vermögen unter die Armen austheilte. Zu dieser Zeit ereignete es sich, daß der Kaiser einen gewissen Pompejus als Statthalter nach Triest sandte, um daselbst die Christen zu ergreifen. Stillschweigend landete dieser zur Nachtszeit in Triest und rief sogleich die Häupter der Stadt zusammen, um von ihnen die dortigen Christen auszukundschaften. Da wurde nun der hl. Lazarus von einem Ankläger verrathen, weßhalb man ihn sogleich aufsuchen ließ und mit einigen andern Christen betend fand. Nun wurde er nach mehreren gröblichen Mißhandlungen gefesselt und bis zum kommenden Morgen in das Gefängniß geworfen, woselbst er betend den Anbruch des Tages erwartete. Vor Pompeius geführt, bekannte er mit Heldenmuth seinen Namen, wie seinen Glauben an den Dreieinigen, und erklärte sich bereit, für diesen Gott Alles zu erdulden. Pompejus gab sich alle Mühe, den ehrwürdigen Mann, der hier auf einmal als 78jähriger Greis bezeichnet ist, zur Ableugnung seines Glaubens zu bringen, aber vergeblich. Hierauf wurden dem Heiligen die Zähne eingeschlagen, und als er dennoch fortfuhr, seinen heil. Glauben freudig zu bekennen, ward er mit Knütteln durch rohe Knechte grausam zerschlagen und zuletzt enthauptet im J. 151. In der darauffolgenden Nacht wurde er durch eine christliche Frau, Eutropia mit Namen, ehrenvoll zur Erde bestattet. Am 22. Mai 755 wurden die Gebeine der hhl. Tergestinischen Martyrer Marcus, Lazarus, Primus und Apollinaris durch Maria, die Schwester des hl. Bischofs Anno von Verona, angekauft und nach Verona übertragen, wo sie in der Kirche des hl. Firmus des Größern (S. Fermo maggiore) ruhen. Allein nur einige Reliquien dürften an die Obige veräußert worden seyn, da die Triester noch in dem Altar des hl. Lazarus seinen Leib zu besitzen glauben. Im Mart. Rom. ist sein Name nicht enthalten, die Bollandisten aber behandeln ihn am 12. April nach neueren italienischen Handschriften. (II. 66–68).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 724-725.
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