Maria de Incarnatione (389)

[231] 389Maria de Incarnatione (18. Sept.), Ursulinerin zu Nevers, ward zuerst als Conversschwester in die Gesellschaft aufgenommen, und nach zweijähriger Probezeit zur Laienschwester befördert. Als solche wartete sie den Pestkranken des Klosters ganz allein ab mit einer Liebe und Ausdauer, daß die von der Seuche Genesenen nicht genug erzählen konnten. Die sieben Frauen, die an der Pest gestorben, trug sie auf ihren Schultern in das von ihr selbst bereitete Grab. Wegen Leistung dieser Liebesdienste ward sie in den Stand der Chorfrauen aufgenommen. Kaum hatte sie jedoch die Profeß abgelegt, als sie von verschiedenen körperlichen Leiden befallen wurde. Um nicht von der Verwaltung verschiedener Aemter, besonders der Erziehung der Jugend, abgehalten zu werden, suchte sie ihre Schmerzen sorgfältig zu verbergen, bis endlich ihre Kräfte ganz nachließen. Mit bewunderungswürdiger Geduld ertrug sie alle Beschwerben, ja freute sich, für ihren Heiland, den sie täglich in der hl. Communion empfing, etwas leiden zu dürfen. Sie starb am 18. Sept. 1637 und ward wegen ihres vollkommenen Wandels bei dem Choraltar unweit der Communionbank beerdigt. Viele haben durch das Vertrauen auf ihre Fürbitte Hilfe in verschiedenen Leiden gefunden, was die Klosterchronik mit vielen Beispielen belegt. (Tagb. II. 405).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 231.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: