Mercurius, S. (6)

[426] 6S. Mercurius, M. (25. Nov. al. 15. Juni, 26. Aug., 25. Oct.). Dieser hl. Mercurius, der Sohn eines Kriegsobersten aus Scythien, wie die Legende ziemlich unbestimmt erzählt, diente nach dem Menologium bei Ughellus (Ital. S. X. 299) und andern Quellen im asiatischen Heere unter den Kaisern Decius und Valerianus und starb als Martyrer zu Cäsarea in Cappadocien. Ob im J. 251 oder im J. 259 ist (Butler XVII. 284) unentschieden. Die Boll. nennen ihn auch zum 25. August. Letzterer Tag ist nach Ughellus (l. c. VIII. 33, 34) der Tag seiner Uebertragung nach Benevent, welche im J. 726 stattgefunden hat. Sein Haupt und der größere Theil seines hl. Leibes befinden sich in der Domkirche zu Mainz und werden am Reliquienfeste daselbst mit andern Heiligthümern feierlich ausgesetzt. Aus dem Proprium dieser Kirche heben wir noch aus, daß er einst unter dem Beistande seines Schutzengels einen glänzenden Sieg über die Perser erfocht, aber bei dem Kaiser aus Neid wegen der dafür erhaltenen Auszeichnungen als Christ angegeben wurde, so wie daß er 100 Jahre später vom Himmel kam und den Kaiser Julian, als er eben gegen die Perser kämpfte, mit einer Lanze tödtete. Letztere Scene sieht man auf seinen Abbildungen dargestellt. In einigen griech. Menologien steht er zum 24. Nov. Die »Acten« bei Me taphrastes, welche Surius herausgegeben hat, sowie die nähern Angaben im Menologium des Ughellus, das aus dem J. 984 stammt, benutzen wir weiter nicht, da sie unächt sind. Obige Notizen des Mainzer Breviers sind denselben entnommen. Wohl aus eben diesem Grunde sind sie auch bei Butler (l. c.) übergangen. Der Elenchus nennt ihn zweimal, nämlich außer dem 25. Nov., an welchem er sich auch im Mart. Rom. findet, am 25. Oct. als Martyrer zu Benevent, dem Orte seiner Reliquien. Als daselbst (Wattenbach, Deutschl. Gesch.-Quellen, S. 96) im J. 768 diese neuerdings übertragen wurden, feierte Paulus Diakonus dieses Ereigniß durch einen Lobgesang, der noch setzt alljährlich dort gesungen wird. Der hl. Mercurius wird nämlich zu Benevent als Patron verehrt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 426.
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