Nonius

[597] Nonius (1. Nov.), nachträglich, ein frommer Laienbruder aus dem Orden der beschuhten Carmeliten, mit dem Zunamen Alvarez Pereyra, welcher im J. 1431 gottselig zu Lissabon starb, findet sich im Ordens-Kataloge mit dem Titel »selig«.

1 Andere (vgl. Jan. II. 56, 57. Febr. III. 632) nennen Jerusalem, Andere Toulouse, wieder Andere Toledo, jedoch irrig.


2 Vgl. Venantius Fortunatus, welcher ihn also anredet:


Splendor, apex fidei, veneranda mente Niceti,

Totius orbis amor, pontificumque caput,

Summus apostolico praecellens pastor ovili

Auxisti meritis quidquid honoris habes.


3 Vgl. zu obiger Darstellung: Dr. H. Lämmer, Papst Nicolaus der Erste und die byzantinische Staatskirche seiner Zeit, Berlin 1857, welche Schrift wir größtentheils wörtlich benutzt haben.


4 Größtentheils Auszug aus dem Werke: A. Beatillo, historia della vita, miracoli, traslazione e gloria del S. Nicolo di Mira, Padrone et Protettore della Città di Bari. Es gibt von diesem Buche verschiedene Ausgaben, welche zu Neapel, Rom und Venedig erschienen sind. Wir konnten die sechste römische Auflage benutzen.


5 Von den Kindern berichtet Burgener (Helv. S. II. 104): »Ein Sohn und eine Tochter, wie es scheint, starben in der Jugend; denn P. Benno Lussy, Blutsverwandter des Seligen, hat nachstehendes Verzeichniß seiner Kinder hinterlassen: Johann, mehrmals Landammann; Walther, Pannerherr und Landammann; Heinrich; Nicolaus, der jüngste, von 1489–1517 Pfarrer in Saxeln. Von den Töchtern war die älteste Dorothea, verheirathet mit Johann Scheuber von Altsellen; Catharina, verheirathet mit Sebastian Omlin; Verona mit Ulrich Uchsberg in Wolfenschießen; Margaretha mit Amman Bergers im Haslithal verehelicht.«


6 Auch protestantische Schriftsteller führen diese Weissagung an, nicht aber ohne Gewissensnöthen zu empfinden. Denn sie suchen sich alsbald gegen den Vorwurf der Neuerung zu verwahren, ja sogar mit unglaublicher Keckheit den Seligen selbst zum »Mitzeugen gegen das antichristliche Papstthum« zu machen. Sind es etwa die Katholiken, welche seine Mahnung: »Weichet nicht von dem ächten Weg und den löblichen Fußtapfen unserer frommen Voreltern« nicht befolgt haben und befolgen? Oder wo zeigte sich der Selige als Anhänger und Vorläufer der Reformation? Etwa in seiner Beschaulichkeit, in seinem Glauben an das hl. Altarssacrament? in seinen Wallfahrten? in seinem Fasten? in seiner Verehrung der seligsten Gottesmutter? in seiner Ehrfurcht und Andacht beim hl. Meßopfer? in seinen aufrichtigen, oft wiederholten Beichten? Hätten jene, die schon damals vom katholischen Glauben unter dem Vorwande Altkatholiken zu seyn abfielen, an allen diesen Uebungen allzeit wie die wahren Christen aller Zeiten festgehalten, so würden sie nie zum Abfalle reif geworden seyn!


7 Man sehe über den Abt Secundus das Werk: die Kirche des hl. Vigilius und ihre Hirten, S. 34 u. 35.


8 Auch der Name Monica hätte nach Baronius diese Bedeutung und hieße soviel als Monaca, so daß zwei der berühmtesten Kirchenlehrer Mütter desselben Namens gehabt hätten.


9 La vie de S. Norbert, archevêque de Magdebourg et fondateur de l'ordre de chanoines prémontrez. Avec des notes. Luxembourg, 1740. Sehr schöne Vignetten befinden sich auf dem Titelblatte und beim Anfange eines jeden der fünf Bücher, in welche das Werk abgetheilt ist.


10 Davon erwähnt die neue Stiftungsurkunde nichts, aber an den Papst Honorius hatte der hl. Norbert so berichtet. Minus religiose vivebant, heißt es in dem päpstlichen Bestätigungschreiben.


11 Hugo erzählt, (vie S. 330) der Heilige habe die Offenbarung erhalten, die Stadt werde den Frieden, welchen er ihr angewünscht, zurückweisen. Hierin lag zugleich eine Weissagung für die ferne Zukunft.


12 Es heißt in denselben: Norbertus ad suam ecclaesiam reversus, plenus spiritu sancto, trium mortuorum suscitator, beato fine quievit. (Vie, 476.)


13 Der Bischof Anselm von Havelberg sagt daher geradezu: cujus corpus sanctum et venerabile requiescit in Eccl. B. Mariae in sua Metropoli.


14 In dem Uebertragungsberichte heißt es: deprehensum fuit, non posse levari sanctum corpus, nisi altari S. Crucis emoto. Es ist also ein Irrthum, wenn es bei Winter heißt, er sei unter den Hauptaltar am hohen Chor beigesetzt worden.


15 So die Boll. (Solterius), während bei Migne das siebente Jahrh. genannt ist.


16 Der Name Notburga etc. bezeichnet sehr entsprechend »die in der Noth (oder Drangsal) Schützende.«


17 S. den Abdruck derselben in der ältern dem schönen Büchlein: Leben der hl. Dienstmagd Nothburga von Rottenburg. Brixen, 1802.


18 Doch ist auf sie ein besonderer Hymnus in der Abhandlung der Bollandisten über diese Heilige beigedruckt, welen ich hersetze:


1. O Notburga virgo salve

Digna coli omni laude

Pauperum auxilium.

Gaude decus Tyrolense

Refugium Pisinense*

Tutrix animalium.


2. Tuo aër atque ignis

In prodigis et signis

Obedit imperio.

Lumen coecis reparatur

Vita mortuis donatur

Tuo patrocinio.


3. Tibi Hoenus viam stravit

Quia manus tua pavit

Pauperus innumeros:

Plaustrum boves sine duce

Tua fulta clara luce,

Ad montana advehunt.


4. Egenorum procuratrix

Esto et Auxiliatrix

Pacis nunc Christiadum

Preces ergo nostras audi

O Notburga et exaudi

Vota tibi supplicum.


1. O Notburga, sei gegrüßt,

Die der Armen Noth versüßet,

Alles Lobes bist du werth.

Freu' dich Tyrols schöne Zierde,

Das dich, Schützerin der Hürde,

Pistiu's* Zuflucht hoch verehrt.


2. Luft und Feu'r sich vor dir neigen,

Um gehorsam sich zu zeigen

Wenn dein Wort an sie ergeht;

Blinde Licht durch dich erlangen,

Todte Leben neu empfangen,

Deine Fürbitt' es erfleht.


3. Sieh, dir steh'n des Innes Wogen,

Die von Christi Lieb' bewogen

So viel Armen wohlgethan;

Stiere, wundervoll geleitet

Durch das Licht, das du verbreitet,

Führen deine Leich' bergan.


4. O vermittle vom Erbarmer,

Schützerin so vieler Armer,

Friede jetzt der Christenheit!

Unser lautes Bitten höre,

O Notburga, und gewähre

Uns're Wünsche allezeit.


19 Er beschrieb die Uebertragung und die Wunder des hl. Abtes Othmar (s.d.)


* Pisino (Grafschaft Mitterburg) in Istrien, wo die Heilige sehr verehrt sind.

Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875.
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