Rainaldus, S. (3)

[30] [30] 3S. Rainaldus (Raynaldus), Ep. (9. al. 19. Febr., 10. Dec.). Dieser hl. Bischof von Nocera (Nuceria) in Umbrien (der 19. in der Reihenfolge) stammte aus einer deutschen Familie, welche bei Nocera begütert war. Er suchte aber mit der göttlichen Gnade einen höhern Adel, den der Kinder Gottes, zu erreichen. Dazu half ihm eine gute Erziehung, die ihn zu heiligen Sitten anleitete, so daß er Gott und den Menschen wohlgefällig heranwuchs. Zugleich erhielt er eine gründliche wissenschaftliche Bildung. Als es sich um die Wahl eines Berufes handelte, entschied er sich für das Klosterleben. Er trat in den Orden des hl. Benedictus im Kloster zum heil. Kreuz zu Fonte Avellano. Nach dem Tode des Bischofs Hugo von Nocera wurde er am Anfange des 13. Jahrh. dessen Nachfolger. Er führte ein sehr strenges Leben, schlief auf hartem Lager, betete viel und war überaus wohlthätig und sanftmüthig. Den Orden des hl. Franz von Assisi, welcher damals durch den Glanz seines Beispiels die Welt erleuchtete, führte er auch in seinem Bisthum ein. Er heilte einen Aussätzigen durch einen Kuß und hatte viele himmlische Erscheinungen. So erhielt er z. B. von einem Engel eine goldene Armzierde für ein Kleid, das er einem Armen geschenkt hatte. Als er am 9. (19.) Febr. 1225 gestorben war, wurde sein Leib einbalsamirt und mit den Ehren eines Heiligen in der Kathedral-Kirche begraben. Dieselbe trägt nun seinen Namen. Die Gläubigen des Bisthums rufen ihn als ihren Schutzheiligen an. Abbildungen zeigen uns das von der Legende überlieferte Wunder, daß feindselige Reiter, welche ihn schlugen und mißhandelten, nicht mehr von der Stelle kamen, bis sie den Heiligen um Verzeihung gebeten hatten. Auch die Camaldulenser haben seinen Namen ihrem Martyrologium einverleibt.6 (II. 373–376.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 30-31.
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