Serapion (28)

[255] 28Serapion, zugenannt Sindonites, der Leinwandträger (vielleicht wegen seiner Kleidung, vielleicht auch weil er Weber war und solche verfertigte oder verkaufte), Einsiedler in Aegypten, verließ öfter seine Einsamkeit, um Heiden zu bekehren. Er verkaufte sich z. B. an einen Schauspieler und diente ihm so lange, bis er ihn mit seiner ganzen Familie zum Glauben bekehrt und die Aergerniß gebende Schaubühne zu verlassen überredet hatte. Hierauf kaufte er sich mit seinem verdienten Lohne unter Darangabe einer größern Summe wieder los. Die sich hier anschließende Erzählung (von dem Cypr. Mönch Heraclides in seinem Paradisus) über seinen Aufenthalt zu Lacedämon, namentlich aber zu Rom, ist zu anstössig, als daß sie eine Stelle finden könnte. Eben deßhalb ist dieselbe entweder unwahr oder dieser Serapion ist kein Heiliger.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 255.
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