Severinus, S. (12)

[274] 12S. Severinus, Ep. Conf. (23. al. 5. Oct., 12. Mai, 5. Juni, 17 Juli). Dieser hl. Bischof von Cöln wurde um die Mitte des 4. Jahrh. (346) der Nachfolger des Euphrates, um den kathol. Glauben und evangelisches Leben in diesen Theil des Weinberges Jesu Christi wieder zurückzuführen, und die Reste des Arianismus, welchen sein Vorgänger begünstiget hatte, auszurotten. Durch Wort und Beispiel wies er, von einem Orte zum andern reisend, seinen Angehörigen die Himmelspforte. Er sah die Seele des heil. Martinus von Tours durch Engel in den Himmel geleiten, was er sogleich seinem Archidiacon Evergislus mit den Worten verkündete: »Mein Herr, der Bischof von Martinus, ist aus dieser Welt geschieden und jetzt empfangen ihn die Chöre der Engel mit lieblichem Gesang und führen ihn in den Himmel« (Sulp. Sev. ep. ad. Basulam). Sein Sterbejahr ist unbekannt. Um das J. 376 ließ er eine Kirche mit Kloster zu Ehren der hhl. Cornelius und Cyprianus erbauen, welche später seinen Namen erhalten hat. Er muß sehr alt geworden sein, denn um das J. 400 war er noch bei Leben. Sein Nachfolger wurde der hl. Evergislus. Die Sage läßt ihn zu Bordeaux geboren werden und sterben. Sein hl. Leib ruht in einem kunstvollen Reliquiarium in der obengenannten Kirche zu Cöln. In den Gemälden daselbst findet man seine Consecration zum Bischofe, seine Thätigkeit als Prediger des wahren Glaubens, seine Wunderwerke, seine durch himmlische Botschaft veranlaßte Reise nach Bordeaux, seine Begegnung mit dem heil. Amandus, die Erweckung eines Todten und sein heiliges Hinscheiden dargestellt. Der 12. Mai wird als sein Ordinationstag in Ehren gehalten. Der 5. Juni und 5. Oct. sind Uebertragungs- (Erhebungs-) Tage. Am 17. Juli findet sich bei Usuard das Gedächtniß (commemoratio) seiner Reliquien. Zum 23. Oct., seinem Todestage, steht er auch im Mart. Rom. Er ist (Canisius, Martyrol. S. 316) »ein sonderlicher Patron der Cölnischen Kirche, der bis auf den heutigen Tag mit vielen Wunderzeichen leuchtet.« Vgl. den flg.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 274.
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