Alexandriner

[112] Alexandriner, 6füßige jambische Verse, mit Cäsur in der Mitte, meistens paarweise männlich u. weiblich gereimt. Den Namen erhielten sie von dem altfranz. Roman »Alexandre« oder nach anderen von Alexander v. Bernay. Die Franzosen brauchten früher den A. fast ausschließlich, die Deutschen nach Gotsched kaum weniger; z.B. Joachim Rachel, Zachariä, Albr. v. Haller, der aber abwechselnd reimt z.B. »Dort senkt ein kahler Berg die glatten Wände nieder, Den ein verjährtes Eis dem Himmel gleich gethürmt, Sein frostiger Krystall schickt alle Strahlen wieder, Der die gestiegne Hitz im Krebs umsonst bestürmt.«

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 112.
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