Vers

[614] Vers (vom lat. versus d.h. Wiederkehr), in der Metrik eine nach bestimmtem Rhythmus dargestellte Zeile, mit Hebung u. Senkung (Arsis u. Thesis), aus Dipodien oder Füßen bestehend u. nach deren Zahl benannt (Mono–, Dy–, Tri–, Tetra–, Penta–, Hexameter, je nachdem 1, 2, 3, 4, 5, 6 Füße vorhanden sind); deßgleichen unterscheidet man nach der Vollzähligkeit oder Nichtvollzähligkeit der Endsylben katalektische, akatalektische, brachykatalektische und hyperkatalektische V.e. Mehre V.e bilden entweder eine rhythmische Periode, wenn derselbe V. (mit den zulässigen Abänderungen) stets wiederkehrt, oder eine Strophe, wenn das rhythmische Ganze aus mehren ungleichartigen V.en besteht, wobei aber ein bestimmter V. wohl wiederholt werden kann. Vergl. Reim. Versifex, lat., V.macher; versificiren, in V.e bringen; Versification, V.bildung, V.bau.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 614.
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