Ceder

[40] Ceder, Cedrus libanotica (Monoecia Monadelphia Coniferae). Unstreitig der berühmteste Baum aus der Familie der Nadelhölzer, merkwürdig durch Großartigkeit seiner Formen und durch die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an die »Cedern des Libanon« knüpfen, welche freilich jetzt bald gezählt zu sein scheinen; denn Professor Martyn behauptet, England werde jetzt wohl mehr C. aufzuweisen haben, als Palästina, und Maundrell fand schon im J. 1696 auf seiner Reise von Aleppo nach Jerusalem nicht mehr als 16 starke Exemplare, wohl aber viele junge Cedern. Die C. sieht übrigens von Weitem durchaus keiner Nadelholzart ähnlich; sogar schon die jüngeren Pflanzen haben ein viel massigeres, dabei sehr malerisches Aussehen. Sie ist auf den höchsten Bergen des Libanus, Amanus u. Taurus einheimisch, und ihres festen dauerhaften Holzes wegen sehr geschätzt. – Was übrigens unter dem Namen Cedernholz gewöhnlich im Handel vorkommt und namentlich zur Fassung von Bleistiften verwendet wird, stammt von anderen Fichten und Wachholderarten ab, z.B. Pinus Cembra, Cupressus thyoides, Juniperus bermudiana u. hauptsächlich J. virginiana; auch das Holz von Cedrela odorata, das sogen. westindische C., wird dazu benutzt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 40.
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