Charon

[66] Charon, war nach der Mythe der Sohn des Erebos und der Nyx (Dunkelheit und Nacht), der Todtenschiffer der nachhomerischen Dichter, welcher die Seelen der beerdigten Verstorbenen gegen einen Fährlohn, δανακί über den Styx zum Eingang des Hades (der Unterwelt) führte. Er wurde als finsterer Alter mit struppigem Barte und zerlumptem Anzuge in einem elenden Nachen stehend dargestellt und man glaubte, er lasse die Seelen der Nichtbezahlenden oder Unbeerdigten am Ufer der unterweltlichen Flüsse jammernd herumirren, weßhalb die Römer und Griechen ihren Todten eine kleine Scheidemünze in den Mund steckten. C. ist ursprünglich dasselbe was Pluto und erst durch die spätere Mythe zu einer eigenen Person und dem Todtenschiffer ausgebildet.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 66.
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