Chrysanthemum indicum

[116] Chrysanthemum indicum ist der bekannteste Name der schönen Zierpflanze, von welcher ganze Sortimente in den prachtvollsten Farben vom reinsten Weiß durch alle Nüancen des Rothen bis ins dunkelste Purpur, u. vom Schwefelgelb bis ins tiefste Braunroth cultivirt werden, und welche um so beliebter ist, weil die Sorten erst gegen den Winter hin (daher Winteraster) zur Blüthe kommen u. lange fortblühen. In neuerer Zeit sind Zwergsorten davon in Handel gekommen, welche noch beliebter werden zu wollen scheinen, als die früher bekannten oft ziemlich hochwachsenden Spielarten. Die Zierpflanze stammt aus Japan, ist aber bei uns äußerst leicht zu cultiviren als Kaphauspflanze, u. die meisten Sorten würden unsern Winter im Freien aushalten. Wesentlich bei ihrer Cultur ist eine etwas sandige Erde, viel frische Luft und von Zeit zu Zeit ein kräftiger Düngerguß, namentlich gegen die Blüthezeit hin; auch ein öfteres Versetzen kommt denselben sehr zu statten. Um die Sorten möglichst niedrig zu halten, thut man am besten, alljährig von den Frühjahrstrieben der an frostfreien, kühlen [116] aber hellen Orten ziemlich trocken überwinterten Exemplare Stecklinge zu machen, sobald die Spitzen nicht mehr zu krautig sind (Mai bis Juni ist die beste Zeit; sehr sandige Erde dazu), und solche, wenn sie sich bewurzelt haben, einzeln zu versetzen. In den Gärtnercatalogen liest man diese Pflanze häufig als Anthemis artemisiaefolia, auch als Pyrethrum sinense angezeigt. – C. carinatum u. coronarium sind bekannte 3–4' hoch und buschig wachsende Sommerblumen, weiß oder gelb, von der härteren Sorte, bekannt als gefüllte Wucherblumen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 116-117.
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