Corolle

[215] Corolle, Blumenkrone. Man unterscheidet an den Blumen Kelch (calyx) und C. Ersterer hat einen dem der Blätter ähnlichen Bau und meist eine grüne Färbung. Die C. ist zart und gefärbt; auf ihrer zierlichen Bildung u. dem Glanz und der Pracht ihrer Färbung beruht der Reiz des Blumenschmuckes. Bei den mit 2 Samenlappen keimenden Pflanzen ist der Formenreichthum außerordentlich groß; sie hat meist nur ein en, selten zwei (Berberis) oder mehrere Kreise von Blättern (Nymphaea); die Zahl der Blätter, wie bei dem Kelche. Als besondere Formen der C. sind auszuzeichnen die: zweilippige und unter diesen die rachenförmige (Salbei) und die maskirte (Löwenmaul); auch die Zungenblümchen od. Strahlenblümchen bei After, Wucherblume, Sonnenblume u.a.m. sind streng genommen eine zweilippige Form; die schmetterlingsförmige, z.B. Bohnen, Wicken, Erbsen mit Fahne, Flügeln und Schiffchen. – Nicht selten sondern gewisse Stellen der C. oder der Nebenkronen, welche von Oberhaut nicht bedeckt sind, eine zuckerhaltige Flüssigkeit aus. Diese und ähnliche Theile pflegt man auch mit dem besonderen Namen der Honiggefäße (nectaria) zu bezeichnen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 215.
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