Diplomatie

[402] Diplomatie, der Verkehr der Gesandten und öffentlichen Agenten (von Diploma, da dieser Verkehr fast ausschließlich schriftlich stattfindet). Der Diplomate bedarf wesentlich der Menschenkenntniß und noch mehr der Kenntniß der obschwebenden Verhältnisse; ein gewandtes, geschmeidiges Benehmen, persönliche Liebenswürdigkeit, beträchtliche Summen als sog. goldener Schlüssel etc. haben schon oft große Erfolge erringen helfen. Im Mittelalter wurden in der Regel die Unterhandlungen durch Geistliche betrieben, später durch Rechtsgelehrte; ihre Ausbildung erhielt die D. im 15. und 16. Jahrh. in Italien und unter Ludwig XIV. in Frankreich.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 402.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: