Fronde

[817] Fronde (Frongd), die Unruhen während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV., gegen die von Richelieu begründete Ministergewalt gerichtet; sie gingen eigentlich von den Parlamenten aus, welche das Recht der Steuerbewilligung verlangten, Eingriffe in den Gerichtsgang und willkürliche Verhaftungen nicht dulden wollten, und wurden von der Stadt Paris u. einigen Provinzen unterstützt. Prinzen und vornehme Adelige schloßen sich an, um selbst, statt des Ministers Mazarin, zu regieren, schadeten sich aber in den Augen des Volkes durch häufigen Wechsel der Partei, u. als Condé die Spanier nach Frankreich rief, wich die F. dem franz. Nationalsinne. Frondeurs (–öhr), hießen die Theilnehmer an der F.; die aus Widerspruchsgeist Tadelnden.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 817.
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