Quaglio

[645] Quaglio (Gwallio), Name einer Künstlerfamilie aus Laino am Comersee. – Q., Giulio, geb. 1601, Maler, Schüler von Tintoretto, von Kaiser Leopold I. geadelt. – Q., Giov. Maria, geb. 1700, gest. 1765, Architect, Generalingenieur in kaiserl. Diensten. Söhne: Domenico Q., geb. 1723 zu Laino, gest. 1760, Historienmaler, und Lorenzo Q., geb. 1730, gest. 1804, Architect und Decorationsmaler, seit 1778 Hofarchitect in München. – Q., Giovanni Maria, Sohn des Lorenzo Q., geb. 1772, gest. 1813, Hoftheatermaler in München und Architect, verdient um die Perspective. Die Söhne von Domenico, Julius u. Joseph Q., waren Hoftheaterarchitecten in München und Decorationsmaler. Joseph hinterließ 4 Söhne: der älteste, Angelo Q., geb. 1778, gest. 1815, Maler u. Kupferstecher. Der berühmteste der Brüder ist Domenico Q., geb. zu München 1786, gest. 1837, Architecturmaler, der diesen Zweig der Malerei hauptsächlich wieder in Aufnahme brachte. Berühmt sind seine Darstellungen: die Münster zu Straßburg, Freiburg, Köln, Ulm etc. Von ihm sind ferner: Die »Sammlung merkwürdiger Gebäude des Mittelalters« (2 Bde., Karlsruhe), und die »Denkmale der mittelalterlichen Baukunst in Bayern« München 1816. Der 3. der Brüder, Lorenz Q., geb. 1793, verdienter Genremaler und Steinzeichner. Der jüngste, Simon Q., geb. 1795, Architectur- u. Hoftheatermaler in München.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 645.
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