Rolande

[749] Rolande, Rolandssäulen, große Bildsäulen, aus Holz oder Stein roh gearbeitet, einen geharnischten Mann vorstellend, wurden und werden noch in Norddeutschland z.B. am Rathhaus zu Bremen, namentlich in Niedersachsen u. im Brandenburgʼschen auf manchem öffentlichen Platze angetroffen. Der Volks-. glaube betrachtet diese R. als Standbilder, die Kaiser Karl d. Gr. seinem tapfern Paladin Roland setzte. Goldast hält R. für gleichbedeutend mit Rugeland d.h. Gerichtsbezirk, so daß die R. Zeichen der Gerichtsstätten waren und vielleicht den Kaiser, in dessen Namen Recht gesprochen wurde, versinnbildlichten. W. Stappenbeck stellte in dem historisch-kritischen Versuch: Ueber die Rolandssäulen (Berlin 1847) alle Orte zusammen, wo dergleichen Kolosse stehen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 749.
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