Seelenverkäufer

[169] Seelenverkäufer hießen früher in Holland Leute, welche junge Leute für den Dienst der holländ.-ostind. Compagnie anwarben u. dabei alle schlechten Mittel spielen ließen, auch Gewalt anwandten. Für jedes Individuum erhielten sie einen auf 150 fl. lautenden Schuldschein (daher wurden sie auch Zettelverkäufer genannt), der nach u. nach von dem Solde des Angeworbenen abgezogen wurde. – S., gleichbedeutend mit Sklavenhändler, Kinderräuber, Werber.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 169.
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