Serail

[189] Serail (türk. Serai d.h. Palast), Residenz orientalischer Fürsten, vorzugsweise die des osmanischen Sultans; sie liegt auf einer Landzunge zwischen dem Hafen von Konstantinopel, dem Bosporus u. dem Marmorameere, von Mauern und Gärten umgeben, enthält 7 Paläste u. zahlreiche andere Gebäude, vielleicht 10000 Bewohner. Ein Theil des S.s ist der Harem; über diesen regiert eine Kjajachatun d.h. Frauenaufseherin, u. der Kislar Aga, der Chef, Haremswächter, der schwarzen Verschnittenen (300), welchen die 300 weißen untergeordnet sind. Im Eski-S. d.h. altes S. wohnen die Sultan-Wittwen. Die Dienerschaft des Sultans besteht aus 40 Pagen, 40 Kapidschibaschis, 600 Bostandschis (s. d.) und ebensoviel Baltadschis (eigentlich Holzhacker).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 189.
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